Theresa Westphalen von der Bischöflichen Marienschule ist die diesjährige Gewinnerin des „Young Women in Public Affairs Award” (YWPAA) des Zonta Clubs MG I. Die beiden Mönchengladbacher Zonta Clubs wechseln sich seit 2007 mit der Ausschreibung ab. Bereits zum elften Mal verlieh jetzt der Zonta Club MG I den Award in feierlichem Rahmen.
In diesem Jahr setzte sich Theresa Westphalen erfolgreich gegen ihre Mitbewerberinnen von der Liebfrauenschule, der Gesamtschule Espenstraße, der Gesamtschule Hardt sowie gegen eine Mitschülerin aus ihrer eigenen Schule durch. Die 18-jährige Theresa überzeugte die Jury durch ihre Reife, ihren vielfältigen Einsatz und ihr großes Engagement.
Die Zontians ehrten Theresa und die übrigen Teilnehmerinnen jetzt mit einer Feierstunde. Für die musikalische Untermalung sorgten Justus Strickling (15) am Akkordeon und Lotte Nuria Adler (15) an der Mandoline - in Kooperation mit der Musikschule der Stadt Mönchengladbach und dem Musiklehrer Marko Kassl.
Dr. Elisabeth Müller-Leisse, amtierende Präsidentin des Zonta Clubs MG I, verwies in ihrer Begrüßungsansprache auf die internationalen Zonta-Ziele. Mit großer Freude begrüßte sie neben den zahlreichen Gästen, Schulleitern, Lehrern und Familienmitgliedern auch ehemalige Preisträgerinnen. Angela Göbel, Direktorin der Bischöflichen Marienschule, betonte in ihrem Grußwort, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement in der heutigen Zeit sei: „Der Staat können ohne nicht funktionieren!“
Projektleiterin Ute Mack stellte alle Teilnehmerinnen im Einzelnen vor, bevor sie zur Preisträgerin Theresa Westphalen überleitete. Ute Mack überreichte zusammen mit der Laudatorin und der Präsidentin das Preisgeld von 300 Euro und zudem eine Bronzeskulptur, die jetzt ein Jahr lang leihweise in der Marienschule stehen wird. Die Idee zu der Skulptur, eine nach oben weisende Hand, hatte die 2007 verstorbene Designerin und Zonta-Mitglied Brigitte Schmitges.
In ihrer Laudatio auf die Gewinnerin beschrieb Zontian Dr. Daniela Oedinger das außergewöhnliche Engagement der 18-jährigen. „’Lass nicht zu, dass Dein Alltag grau wird!’ – mit diesem Zitat der Entwicklungshelferin, Schwester Karoline Mayer, lässt sich Theresas Lebensmotto gut beschreiben. Zumal sie nach dem Abitur ein Jahr lang ehrenamtlich in Chile für die Organisation ‚Cristo Vive’ tätig sein wird, die Karoline Mayer gegründet hat.“
Im schulischen Bereich engagierte sich die Preisträgerin schon während ihrer Zeit an der Realschule Volksgarten. Hier war sie Klassen- und Schülersprecherin und konnte mit Unterstützung von Mitschülern, Lehrern und Eltern eine Hausaufgabenbetreuung und ein Kunstprojekt für die fünfte und sechste Klasse ins Leben rufen. In der Oberstufe wechselte sie auf die Marienschule, wo sie direkt am Projekt „Grünes Klassenzimmer“ mitwirkte und die Bläserprojektfahrt mitbetreute. An beiden Schulen engagierte sie sich auch musikalisch. Sie ist Mitglied des Schulorchesters, sorgt bei Festen für musikalische Untermalung und hilft als Instrumentallehrerin aus.
Seit 2011 ist Theresa ehrenamtliche Jugendleiterin der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ). In Zusammenhang mit diesem Amt ist sie Mitglied der Jugendleitergruppe MG-Mitte der Diözese Aachen, die Ferienfreizeiten und Ausflüge für Kinder und Jugendliche organisiert und verschiedene Projekte durchführt. Ihr ist es sehr wichtig, Kindern durch solche Möglichkeiten einen Gegenpol zu Schule und Elternhaus bieten zu können. Als Realschülerin war Theresa zudem in der Peers-AG engagiert, die mit der Vorbereitung und Durchführung einer Woche zur Drogen- und Suchtprävention in der achten Klasse beauftragt ist.
Theresa Westphalen ist davon überzeugt, dass die Stellung der Frau durch einzelne bewundernswerte Frauen verbessert werden kann, die durch ihr Vorbild andere Frauen motivieren und Mut machen, ihre Stärken und Talente einzusetzen: „Dadurch würden einige Frauen ganz natürlich erfolgreich in höheren Stellungen sein – auch ohne Frauenquote – und folglich von der Gesellschaft akzeptiert werden“, so Theresa. „Die Denkweisen, die die Verbesserung des Status der Frau behindern, können meiner Ansicht nach nur tiefenpsychologisch geändert werden, indem man die so denkenden Menschen mit beeindruckenden Gegenbeispielen konfrontiert, mit Frauen, die ihr Weltbild revolutionieren, die es schaffen, Familie und Beruf erfolgreich zu vereinen, indem die Arbeit auf beide Geschlechter verteilt wird. Daher halte ich es für unerlässlich, junge Frauen zu fördern, zu motivieren und ihnen ihre Vorbilder ans Herz zu legen.“
„Diesen Vorbildcharakter hat Theresa bereits selbst – und das schon in so jungen Jahren“, betont Projektleiterin und Zontian Ute Mack. „Wir sind sehr froh, dass uns der Award die Möglichkeit gibt, junge Frauen wie Theresa Anerkennung zu zollen und sie zu motivieren, ihren Weg fortzusetzen.“
Nach ihrem Auslandsaufenthalt in Santiago de Chile möchte die Gymnasiastin Physik und Mathematik auf Lehramt studieren. Ihrem Engagement will sie auch in neuen Lebenssituationen treu bleiben: Während des Studiums will sie weiterhin an Aktionen der KSJ mitarbeiten und zudem dessen Schulungsteam beitreten, um zukünftige Jugendleiter auszubilden. Zudem ist sie sicher, dass es auch als Lehrerin genügend Möglichkeiten gibt, sich über den Unterricht hinaus zu engagieren.
Den musikalischen Abschluss interpretierten die jungen Schüler Lotte und Justus, selbst Preisträger diverser „Jugend musiziert“-Wettbewerbe, mit „Oblivion“ und „Libertango“ von Astor Piazzola.