Paddeln gegen den Krebs: Bootstaufe bei den Aschaffenburger Schlossdrachen
Eine ganz besondere Bootstaufe wurde kürzlich am Mainufer auf dem Gelände des SSKC Poseidon 06 e.V. Aschaffenburg begangen: Die Aschaffenburger Schlossdrachen hatten zum feierlichen „Drachenwecken“ geladen. Mit dieser ungewöhnlichen Zeremonie wurde das neue Drachenboot, das der Zonta Club Alzenau den Schlossdrachen-Paddlerinnen gespendet hatte, in seinem neuen „Heimathafen“ gegenüber dem Pompejanum willkommen geheißen.
Die letzten Sonnenstrahlen tauchten die ungewöhnliche Zeremonie am Mainufer in ein goldenes Licht und so lauschten die Anwesenden gebannt den Worten von Schlossdrachen-Trainerin Cordula Eibl und SSKC-Abteilungsleiterin Suse Patzelt: Zunächst galt es, den neuen Drachen zu besänftigen und zu diesem Zweck wurden Geldnoten verbrannt. Für Schmunzeln sorgte dann der nächste Programmpunkt: Mit Obst und einem großen Blumenstrauß, der ihm in sein Maul gelegt wurde, wurde der Drache für alle Zeit zum Vegetarier – „… damit er nicht die Mannschaft und die Zuschauer verspeist, sobald er gleich sehen kann", erklärte Cordula Eibl.
Anschließend traten Zonta-Präsidentin Adrienne Uebbing und Zonta-Sekretärin Kathrin Hempel „in Aktion“ und öffneten dem Drachen durch das Aufmalen der Pupillen die Augen. Dann galt es noch, das neue Boot mit einem Taufspruch auf den Namen „Willi“ zu taufen - in Gedenken an einer ihrer Mit-Paddler, der sich ganz besonders für ein eigenes Boot eingesetzt hatte, und den Kampf gegen den Krebs leider verloren hat. Zu guter Letzt überreichte die Zonta-Präsidentin noch ein Maskottchen, einen kleinen Drachen mit Namen Zonti.
Das Schlossdrachen-Team wurde im Juli 2011 von Cordula Eibl, Mitarbeiterin der onkologischen Praxis Klausmann in Aschaffenburg unter dem Dach des SSKC Poseidon 06 e.V. gegründet, mittlerweile zählen rund 20 Paddler, die von einer Krebserkrankung betroffen waren, dazu.
Die überwiegend aus Frauen aus Aschaffenburg, Miltenberg, dem Kahlgrund und Alzenau bestehende Gruppe trifft sich einmal wöchentlich in Aschaffenburg, um gemeinsam zu trainieren. Im Winter betreiben die Schlossdrachen Krafttraining in der Halle. Bislang hatte das Team in einem vereinseigenen großen Drachenboot trainiert, was problematisch war, wenn einige z.B. aufgrund von Therapien nicht mittrainieren konnten. Dann war es kaum möglich, das große Boot zu Wasser zu lassen, geschweige denn, es zu fahren. Deshalb hatten die Sportler schon lange den Wunsch nach einem kleinen Boot gehegt und als der Zonta Club Alzenau ihnen im Rahmen der Aschaffenburger Drachenbootregatta im Juli den Scheck für das neue Boot überreichte, war die Freude riesengroß.
Im Anschluss an das „Drachenwecken“ luden die Schlossdrachen zu einem wunderbaren Buffet mit selbstgemachten Leckereien und ließen den schönen Abend gemeinsam ausklingen. Übrigens: Neue Paddler sind sehr willkommen und können selbstverständlich auch erst einmal „reinschnuppern“. Kontakt per Mail: cordula_eibl@web.de
Bilder:
1. „Alle in einem Boot“: Die Aschaffenburger Schlossdrachen und die Abordnung des Zonta Clubs Alzenau freuen sich über den neuen Drachen.
2. Stimmungsvolles Gedenken: Laternen auf dem Main
3. „Drache, erwache!“: Hochkonzentriert öffneten Adrienne Uebbing und Kathrin Hempel vom Zonta Club Alzenau mit dem traditionellen Aufmalen der Pupillen dem Drachen die Augen.