Während unseres Aufenthalts in Nepal im Februar 2012 besuchten mein Mann und ich 2 Rotary Meetings und trafen sehr engagierte Frauen (damals gab es noch keinen Zonta Club). Zurück im Club habe ich dann den Zontians erzählt, was Frauen dort erleiden, schnell beschlossen wir den Frauen in Nepal zu helfen und fanden Mitstreiter in Oberhausen: 2 Rotary Clubs, RFPD und ein gemeinnütziger Weinverein. Wir haben bei Rotary zusammen einen Matching Grant Antrag gestellt und nun insgesamt 20.044 USD für unser Projekt.
Während eines Nepalaufenthalts wurde den Eheleuten Dr. Heinz-Gerd Dreehsen & Birgit Dreehsen (RC Oberhausen & ZC Oberhausen) deutlich, dass Bildung schnell an banalen Dingen scheitern kann. In den nepalesischen Schulen gibt es kaum Toiletten. Aus diesem Grund dürfen Mädchen nicht zur Schule gehen, da sie aus Scham nicht ihre Notdurft vor den Jungen im Freien verrichten möchten. Aus dem gleichen Grund sind auch viele Lehrerinnen ohne Arbeit. Die Analphabeten Rate in Nepal liegt bei Frauen bei 65 % und bei Männern bei nur 25 %.
Schulausbildung und gesundheitliche Aufklärung ist dem Großteil der Mädchen & Frauen in Nepal vorenthalten. Mädchen müssen bereits in jungen Jahren schwere Arbeiten erledigen (Wasser, Brennholz, etc. holen). Ohne Gesundheitserziehung oder Wissen um die einfachsten Regeln der Hygiene werden sie selber bei ihren Kindern die gleichen Fehler machen, die bereits ihre Eltern gemacht haben. Folglich bleibt die Kindersterblichkeitsrate weiterhin hoch (zweithöchste in Asien). Nepal ist zwar reich an Kultur- und Naturschätzen aber 40 % der Nepali leben unterhalb der Armutsgrenze (18 € mtl.)
Frauen sind heute Schaltzentrale für den wirtschaftlichen, sozialen und politischen Wandel in der Gesellschaft. Wenn mehr Mädchen in Nepal eine Chance auf Schulbildung, gesundheitliche Vorsorge und Aufklärung haben, können nachhaltig die Zahl der Analphabeten, die hohe Kindersterblichkeit und der Bevölkerungswachstumsrate gesenkt werden.
Bei einem Frühstücksmeeting in Kathmandu wurden dann die Kontakte geknüpft und zurück in Oberhausen berichteten die beiden in ihren Clubs über die Situation in Nepal und schnell fanden sich Mitstreiter für das Projekt „Toilettenbau in Nepal“: der Zonta Club Oberhausen gab 1.900 €, RC Oberhausen Antony Hütte 1.000 €, die Deutsche Oenophilogen Gesellschaft Gemeindienst e.V. 500 € und PDG Dr. Wilma Heim setzte sich dafür ein, das dieses Projekt auch mit RFPD Mitteln gefördert wurde. Damit nicht nur an einer Schule Toiletten gebaut werden konnten, wurde seitens des RC Oberhausen ein Matching Grant Antrag bei RI gestellt.
Die Genehmigung des Antrags liegt nun vor und aus den ursprünglich 3.400 € wurden jetzt insgesamt 20.044 USD. Nun kann mit dem Bau von Toilettenanlagen in 3 Schulen begonnen werden, im ersten Schuljahr nach der Fertigstellung werden ca. 280 Mädchen die Klassen besuchen, weitere Jahrgänge folgen dann.
Vor Ort wird das Projekt begleitet und überwacht durch den Rotary Club of Madhyapur, der erst 2012 gegründet wurde. Da dies das erste Matching Grant ist, wird der Club unterstützt durch den RC Kathmandu in dem auch die deutsche Botschafterin Mitglied ist.
Foto von links nach rechts
Dr. Wilma Heim (Past Governor), Michael Bülhoff (RC Oberhausen), Markus Löhndorf (RC Oberhausen Antony-Hütte), Andrea Wagner (ZC Oberhausen), Birgit Dreehsen (ZC Oberhausen)