ZC Offenburg-Ortenau: Benefiz-Samba-Night / Verleihung des YWPA-Awards 2012

Erstellt von Prof. em. (USA), Dr. rer. pol. Nicolle Macho

von: Gertrude Siefke

Das Herz auf dem rechten Fleck

Zonta-Club Offenburg-Ortenau zeichnete drei junge Frauen mit Sozialpreisen aus / Hauptpreis an Estelle Chapelet-Schwartz.

Preisträgerin Estelle Chapelet-Schwartz (Einstein-Gymnasium Kehl), Zonta-Präsídentin Monika Schefers-Wenning sowie die Anerkennungspreisträgerinnen Mirjam Oschwald (Grimmelshausen-Gymnasium Offenburg) und Kristin Spath (Heimschule Lender Sasbach)

OFFENBURG. Einen stimmungsvollen Abend mit brasilianischen Rhythmen haben die Besucher des Benefiz-Konzertes des Zonta-Clubs Offenburg-Ortenau erlebt. Zu den Höhepunkten zählte die Verleihung des diesjährigen Sozialpreises "Young Women in Public Affairs-Award" an Estelle Chapelet-Schwartz aus Kehl. Anerkennungspreise gingen an Kristin Spath aus Achern und Mirjam Oschwald aus Offenburg. Die Ehrungen im Schillersaal übernahm Mauritia Mack.

Mit heißen Rhythmen, scharfen Snacks und coolen Getränken warben die Veranstalterinnen für den Abend im Schillersaal, bei dem das "Powerbossa Project" mit Joao de Athayde, Armin Krüger, Thierry Dorez und Daniel Schay für eine knisternde Atmosphäre sorgte. Den passenden Augenschmaus bot die Karlsruher Gruppe "The Selva Preta Project" und die Clubdamen sorgten mit ihren würzigen Teigtaschen für Gaumenfreuden. Wie in den Jahren zuvor, war die Verleihung des Sozialpreises an außergewöhnlich engagierte Schülerinnen aus der Ortenau ins Programm eingebunden.

Jeden Donnerstag verzichtet Estelle Chapelet-Schwartz auf ihre Mittagspause. Da gibt es für die Abiturientin am Einstein-Gymnasium Kehl Wichtigeres: Die 18-Jährige trifft sich mit Gleichgesinnten, um den von ihr gegründeten Förderverein für afrikanische Heimkinder ("Karibu Openhand") voranzubringen. Ideenreichtum ist gefragt, um an Geld zu kommen. Bislang habe das ganz gut geklappt, versichert die Preisträgerin: Schneller als erwartet konnte ein Waisenhaus in Nairobi gebaut werden, außerhalb der Slums. Estelle ist Mitglied im Projekt "Rückenwind", mit dem straffällig gewordene Kinder und Jugendliche unterstützt werden, damit sie wieder lernen, Fuß zu fassen. Estelle ist seit ihrer Ausbildung zur Konfliktmanagerin 2009 dabei. Damit nicht genug. Die junge Frau gibt Ausländern Nachhilfe, nahm vor drei Jahren am Jugendpar-lament in Basel teil und reiste im Rahmen eines trinationalen Austauschs zwischen Deutschland, Frankreich und Polen nach Breslau. Estelle war Kurssprecherin der 12. Klasse und engagierte sich bei der SMV. Besonders am Herzen lag ihr das Projekt "Schule ohne Rassismus Schule mit Courage", bei dem mit epilepsiekranken Jugendlichen gearbeitet wurde. Sie ist zudem leidenschaftliche Theaterspielerin und mittlerweile am Theater Baden-Baden aktiv. Einen Tag nach dem mündlichen Abitur steht sie bei der Premiere des Stücks "Achtung, Eltern" auf der Bühne.

Für den Zonta-Club Offenburg-Ortenau, dem Kreisverband eines weltweiten Zusammenschlusses berufstätiger Frauen, stand rasch fest: Diese junge Frau hat die Auszeichnung mehr als verdient. Der Kulturabend an ihrer Schule, den sie mit ins Leben rief, wird fortgesetzt. Das Preisgeld von 300 Euro will sie in ihren Umzug nach Freiburg stecken: Schon als kleines Mädchen habe sie davon geträumt, Lehrerin zu werden. Dieser Traum soll jetzt Wirklichkeit werden. Estelle will im Breisgau ein binationales Lehramtsstudium beginnen. Außerdem plant sie, sich in der neuen Umgebung politisch zu engagieren.

Einen Anerkennungspreis erhielt Kristin Spath aus Achern, die an der Heimschule Lender in Sasbach in diesem Jahr ihr Abitur macht. Sie hat im vergangenen Jahr eine Ökowoche initiiert, um umweltbewusstes Verhalten zu fördern. Kristin setzt sich für mehr Toleranz und gegen Diskriminierung und Vorurteile ein. Der zweite Anerkennungspreis wurde ging an Oschwald aus Offenburg, die das Grimmelshausen-Gymnasium besucht: Sie hat sich zur Sanitäterin bei den Maltesern ausbilden lassen und ist seit 2002 Ministrantin. Sie setzte sich mit der 1000-Kraniche-Aktion für die Opfer der Erdbeben-und Reaktorkatastrophe in Japan ein.

Quelle: Badische Zeitung